Wandern und Trimm-Dich
SALVE-Ausgabe Herbst 2015

Wandern und Trimm-Dich

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Es ist nicht mehr so heiß, aber die Wintersportsachen müssen noch einige Wochen warten. Der Herbst ist perfekt, um die satte, grüne Natur noch einmal so richtig zu genießen. Egal ob „Durchpumpen“ in der frischen Waldluft, steile Bergtouren oder gemütliche Runden auf sicheren Wegen - die Region Allgäu/Bodensee hält vieles bereit.

Das Outdoor-Fitnesstudio ist kostenfrei, belebend und vielfältig. Klar muss man hier und dort etwas auf das Sehenund- Gesehenwerden verzichten, wenn nicht gerade die Hauptstraße als Joggingmeile gewählt wird. Für den gesundheitsbewußten Sportler ist aber klar, dass die Waldund Bergluft besondere Reize auf Körper und Geist hinterlässt. Im Jahr 2004 hat das Zentrum für Medizin in Nippon, die japanische Behörde für Forstwirtschaft und das Forschungsinstitut für Wald und Waldprodukte eine Studie zu Waldspaziergängen durchgeführt. Sogenannte Phytonzide werden besonders von Bäumen in die Luft abgegeben, die uns entspannen und sich positiv auf das Immunsystem auswirken1. Also ab in die Natur!

Natürliches Angebot

In verschiedenen Abstufungen kann man seine Ausdauer, Kraft und Kreislaufbelastbarkeit trainieren. Die regionalen Angebote hierfür sind:

Letztere sollten von einem erfahrenen Bergführer vorbereitet und begleitet werden. Wer im Oberallgäu wohnt beobachtet häufig Rettungseinsätze und hört von Touristen (nicht nur), die sich überschätzt haben.
Wo es bereits angelegte Wege und Touren gibt, lässt sich bei den Infopunkten der Gemeinden oder im Internet herausfinden. Wanderkarten werden oft kostenfrei ausgegeben. Beispielsweise können auf der Internetseite komoot.de in einer interaktiven Karte gewünschte Start- und Zieloptionen mit dem eigenen Fitnessprofil verknüpft werden. Der Anbieter hat Wege für Fußgänger und Radfahrer in
der Datenbank und unterscheidet dazu noch verschiedene Herausforderungen (Touren-/ Mountain-/ Rennrad etc.). Es gibt zahlreiche Anbieter, bei denen Hütten, Kurse und Ausbildungen gebucht werden können. Z.B. beim Deutschen Alpenverein (DAV) kann man sich über Angebote und Führungen erkundigen.

Neben diesen Aktivitäten gibt es auch immer mehr Angebote für Spaß und Spiel, die auch als Vorbereitung für Größeres dienen können.

Einschätzen und vorbereiten

Familien mit Kinder werden andere Ansprüche an das Gelände haben, als der routinierte Downhill-Mountainbiker. „Die Kette reißt immer am schwächsten Glied“, sagt man. So richtet man sich am Besten nach demjenigen der Gruppe, der die wenigsten Anforderungen meistern kann. So bleibt keiner auf der Strecke und alle haben Spaß. Kindern kann man den Ausflug auch als Abenteuer mit einem bestimmten Ziel (z.B. verborgener See) schmackhaft machen.
Wie schätze ich mich richtig ein? Man sollte sich fragen, wann man das letzte Mal eine größere Runde gedreht hat und wie es einem dabei gegangen ist. War man am Limit, sollte man bei höchstens 80% wieder einsteigen. Der Körper gewöhnt sich Schritt für Schritt an die Herausforderung und wird in Kürze mehr leisten können. Der Effekt ist so nachhaltiger, als wenn man ein negatives Gefühl durch
Überlastung erhält.
Während ein kleiner Rucksack mit Vesper und genügend frischem Wasser oft ausreicht, muss je nach Länge der Tour auf jede hundert Gramm Gepäck oder auch bestimmte (Kletter-)Ausrüstung geachtet werden. Sobald die Lust auf unbekanntes Terrain wächst, sollte man lieber einen ausgebildeten Bergführer, o.ä. befragen. In Kletterhallen kann man vorerst wichtige Erfahrungen sammeln, bevor es dann in „die Hills“ geht.
Respektiert eure Grenzen und denkt an ausgiebiges und korrektes Dehnen, damit es kein Wehklagen gibt. Der (männliche) Wettkampf findet meist nur im eigenen Kopf statt und ist kontraproduktiv,
wenn man sich dabei die Zähne ausbeißt. Liebevoll und ausdauernd gelangt man schöner und sicher ins Ziel.

1 gut gegen Krebs: der Körper bildet drei Anti-Krebs-Proteine und viele natürliche Killerzellen (NK-Zellen) senkt den Blutdruck, den Puls, und sogar Stresshormone